Gelungener Auftakt für das „Hattinger Forum für Demokratie“

Am Sonntag den 4. Februar 2024 startete das erste „Hattinger Forum für Demokratie“ mit der Vorstellung der Graphic Novel „Das Schimmern der See“. Die Graphic Novel handelt von der Seenotrettung geflüchteter Menschen auf dem Mittelmeer und erschien im letzten Oktober im Berliner Avant-Verlag. Geschrieben wurde sie von Adrian Pourviseh, der aus seiner Novel unterschiedliche Rettungen vorstellte, bei denen er in den letzten Jahren als Fotograf auf der Seawatch 3 teilnahm.

Mehr als 30 BesucherInnen folgten gebannt den Power Point Vortrag des Referenten. Adrian Pourviseh verband in dem Vortrag seine persönlichen Erlebnisse und Erfahrungen bei den Lebensrettungen auf See, mit der Präsentation seiner graphischen Tagebuchaufzeichnungen, die er zu dieser Zeit auf der Seawatch 3 anfertigte. Er zeigte auf, wie sich seine Fotografien und Skizzen in dem eineinhalb jährigen Arbeitsprozess der Erstellung der Graphic Novel in komplexe Zeichnungsabläufe und durchgehende Narrative verwandelten. Und wie sich politische und persönliche Auseinandersetzungen und Debatten der Schiffscrew in der Novel niederschlugen. Er sprach von der Traumatisierung der Geretteten, wie der RetterInnen – immer mit dem Verweis, dass die RetterInnen privilegiert waren/sind. Dass sie sich ihre Situation ausgesucht hatten, mit europäischen Pässen ausgestattet sind und von einem sicheren Schiff ihre risikoreichen Aktionen starten.

Er berichtete von dem Großmut Geretteter, die trotz eigenem Nachteil zu Gunsten anderer auf die Aufnahme in einem Rettungszentrum in Italien verzichteten, von den Fluchtgründen der Menschen, der Hölle der Fluchtrouten durch die Sandwüste der Sahara, wozu die Fliehenden durch die EU-Politik gezwungen werden, den aus Europa ausgelagerten Asylzentren in Afrika, den Folterlagern in Libyen, den Verkauf von Flüchtenden als Sklaven, den neuen EU-Gesetzen, die das Schießen auf Flüchtlinge und ihre Kinder erlauben, den neuen Migrations- und Abschiebegesetzen der Ampel-Regierung, usw.. Faktenreich wies der gelernte Wirtschaftsökonom dabei die zahlreichen Argumentationsmuster gegen Migration zurück, die zurzeit nicht nur von rechten Parteien in Stellung gebracht werden. Die BesucherInnen waren sichtlich bewegt und hatten viele Fragen an den Referenten, die dieser bereitwillig beantwortete.

 

Über dreißig BesucherInnen waren zu diesem ersten Termin des „Hattinger Forum für Demokratie“ erschienen. Sie nutzten den dreistündigen Zeitraum, um sich zu informieren, ausgiebig zu unterhalten und auch von dem dargebotenen Essen zu kosten. Es gab im Nachgang viel Lob für die das erste Forum und Ermutigung weitere Veranstaltungen wie diese im Bürgerzentrum Holschentor anzubieten.