Hattingen hat Haltung 2025 Gedenk- und Aktionswoche für Toleranz und Demokratie gegen das Vergessen

Grusswort
„Hattingen hat Haltung“ – unter diesem Titel erinnert die „Partnerschaft für Demokratie Hattingen“, im Rahmen einer umfangreichen Gedenk- und Aktionswoche seit 2018 an die Geschehnisse vom 9. November 1938.
Die „Haltungswoche“ hat sich etabliert und ist zu einem festen Bestandteil der Hattinger Erinnerungskultur und unseres gesellschaftlichen Miteinanders geworden. Engagierte Einzelpersonen, Kulturschaffende und Menschen von Vereinen, Initiativen, Schulen sowie verschiedener Glaubensgemeinschaften laden uns Jahr für Jahr mit ihren Ideen, ihrem Engagement und ihrer Kreativität dazu ein, die Erinnerungen an die dunkelsten Kapitel unserer Geschichte wach zu halten und gemeinsam ein starkes Zeichen für Demokratie, Vielfalt und Zusammenhalt zu setzen.
Demokratie bedeutet, Verantwortung zu übernehmen und die Richtung unserer Gesellschaft aktiv mitzugestalten. Das gilt nicht nur für die politische Gremienarbeit, sondern jede und jeder von uns ist vielmehr für das eigene Lebensumfeld verantwortlich. Wir alle tragen zum Gelingen einer lebenswerten Stadt für alle bei.
Zusammenhalt ist Stärke – gerade in Zeiten, in denen Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus zunehmen und antidemokratische und rechtsextreme Kräfte unverhohlen die gesellschaftliche Spaltung durch Hass, Hetze und Falschinformationen vorantreiben.
Auch in unserer Stadt finden sich leider vermehrt Graffitis und Aufkleber mit rechtsextremen, abstoßenden Inhalten. Es wurden Aufmärsche vor Parteibüros und Privatwohnungen von politischen Mandatsträger*innen initiiert und es fanden Rechtsrock-Konzerte einschlägiger Szenebands im Verborgenen statt. Es ist daher unsere Verantwortung, wo immer wir auf antidemokratische und menschenverachtende Aussagen stoßen, dagegen zu halten und deutlich zu machen, dass wir in Hattingen keinen Platz für derartige Gesinnungen haben – Rechtsextremismus ist keine Alternative – Rechtsextremismus ist menschenverachtend!
Wichtig ist in diesem Zusammenhang Aufklärung – Kenntnisse zu haben, über unsere Geschichte und über Hintergründe aktueller antidemokratischer, rechtspopulistischer und rechtsextremer Strömungen. Wir greifen nicht nur in dieser „Haltungswoche“ wieder beides auf, zum Beispiel in der Ausstellung Demokratie stärken – Rechtsextremismus bekämpfen, die wir ab dem 7. November 2025 in der Stadtbibliothek zeigen. Die mittlerweile traditionelle „Stolpersteinputzaktion“ der Hattinger Schulen ruft uns die Opfer des Naziregimes ins Gedächtnis. Ein Vortrag über Kindertransporte jüdischer Kinder, die 1938/39 vor dem Naziterror nach Großbritannien „evakuiert“ wurden, klärt uns über deren erlittene Traumata auf und führt uns somit auch vor Augen, was Menschen – insbesondere Kinder – die heute zu uns flüchten, durchmachen. Dass man Demokratie auch trainieren kann, erfahren Sie in unserem Demokratie-Fitness-Training – neugierig?, probieren Sie es aus! In einer Lesung, bei der ich den Kinderbuchautor Ahmet Özdemir unterstützen darf, kommen wir altersentsprechend über eine Bilderbuchgeschichte mit Grundschülerinnen und -schülern über die Grundwerte unserer demokratischen Gesellschaft ins Gespräch. Verschiedene Führungen, Vorträge sowie ein Jugendtheaterstück setzen sich auf unterschiedliche Weise mit den Gräueltaten des Naziregimes auseinander. Und auch diese Gedenk- und Aktionswoche findet mit den Feierlichkeiten zum Volkstrauertag und vor allem dem gemeinsamen Friedensgebet aller in Hattingen vertretenden Glaubensgemeinschaften wieder einen hoffnungsvollen und friedlichen gemeinsamen Abschluss.
Ich danke allen ganz herzlich, die mit so viel Herzblut und Überzeugung die diesjährige Gedenk- und Aktionswoche „Hattingen hat Haltung“ – vielfach ehrenamtlich – ermöglichen, das ist nicht selbstverständlich!
Aufgrund der Förderung aus dem Bundesprogramm Demokratie leben! sind alle Veranstaltungen für Sie wieder kostenfrei zugänglich. Ich lade Sie daher ein, sich in dieser Woche inspirieren zu lassen, sich zu informieren, ins Gespräch zu kommen und mitzuwirken.
Ich hoffe, wir sehen uns…

Christine Freynik, erste Beigeordnete
Ihre
Christine Freynik
Erste Beigeordnete



Freitag, 7. November

Demokratie stärken – Rechtsextremismus bekämpfen
Eine Ausstellung der Friedrich Ebert Stiftung – nicht nur für Jugendliche

Die Ausstellung „Demokratie stärken – Rechtsextremismus bekämpfen“ des Forums Jugend und Politik der Friedrich-Ebert-Stiftung erklärt auf sechs Steelen Grundlegendes zu unserer Demokratie und ihrer Gefährdung durch Rechtsextreme und Rechtspopulist*innen. Mit Bildern, Texten Grafiken und Infoboxen informiert sie über die verschiedenen Facetten von Rechtsextremismus, mit dem speziellem Fokus auf Entwicklungen bei uns in Nordrhein-Westfalen. Anna und Samir begleiten die Besucher*innen der Ausstellung, steuern persönliche Erlebnisse bei und geben hier und da Denkanstöße. Ein Medientisch bietet darüber hinaus Podcasts und Videos, in denen beispielsweise Zeitzeugen des Nationalsozialismus und Opfer Rechter Gewalt heute zu Wort kommen. Demokratie ist kein Selbstläufer, für Demokratie muss man sich einsetzen – informiere Dich, denn Du kannst hinter nicht sagen, wir haben von alle dem nichts gewusst…

11.30 Uhr, Ausstellungseröffnung in der Stadtbibliothek Hattingen, Reschop Carré
Veranstaltende: Stadtbibliothek in Kooperation mit der Partnerschaft für Demokratie Hattingen die Ausstellung ist noch bis zum 29.11.2025 zu den Öffnungszeiten der
Stadtbibliothek zu sehen

Stolpersteinputzaktion 25 – Nie wieder ist jetzt!
Eine gemeinsame Aktion der Hattinger Schulen

Stolpersteine sind kleine, im Boden eingelassene Messingplatten, die vom Künstler Gunter Demnig geschaffen wurden, um an Menschen zu erinnern, die während der NS-Diktatur verfolgt, deportiert oder ermordet wurden. In Hattingen wurden 25 Stolpersteine verlegt.


Mit der traditionellen Stolpersteinputzaktion erinnern Hattinger Schülerinnen und Schüler in Kurzbiographien exemplarisch an einige Opfer der Nationalsozialisten. Vor dem Hintergrund des Erstarkens rechtsextremer Strömungen und der zunehmenden Verrohung der Gesellschaft mahnen die Jugendlichen mit ihrer Aktion, dass sich diese Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Deutschland nie wiederholen dürfen! Daher sehen die Jugendlichen ihre Aktion nicht nur als wichtigen Teil der Hattinger Erinnerungskultur, sondern setzen damit auch ein Zeichen gegen Hass, Hetze und Intoleranz heute!
Die Stolpersteinputzaktion 25 findet in der Woche verteilt vor dem 9. November statt. Die genauen Aktionstermine der einzelnen Schulen können tagesaktuell der städtischen Internetseite entnommen werden. Die gemeinsame Abschlusskundgebung aller Beteiligten findet am 7. November, um 13 Uhr, vor dem Bügeleisenhaus, zusammen mit Bürgermeisterin Melanie Witte-Lonsing, statt. Interessierte sind herzlich eingeladen, sich den Schülerinnen und Schülern bei Ihren Putzaktionen anzuschließen und zuzuhören.

13 Uhr, Bügeleisenhaus, Haldenplatz 1
Veranstaltende: Hattinger Schulen, zusammen mit dem Stadtarchiv Hattingen



Samstag, 8 November

Virtual Reality – Das Anne Frank Haus virtuell erleben

Die Stadtbibliothek bietet im Rahmen der Gedenk- und Aktionswoche Hattingen
hat Haltung Interessierten die Gelegenheit, Geschichte virtuell und dadurch hautnah zu erleben: „Entdecke mit Hilfe unserer VR-Brille das Versteck des jüdischen Mädchens Anne Frank und ihrer Familie, erkunde die Räume des alten Hinterhauses in Amsterdam und erfahre mehr über Annes Leben.“

10 -14 Uhr, Stadtbibliothek Hattingen, Reschop Carré
Veranstaltende: Stadtbibliothek Hattingen


Sonntag, 9. November

Lichter der Erinnerung
Musikalische Begleitung Johannes Langer, Saxofon

Die Stadt Hattingen, das Jugendforum sowie die Jüdische Gemeinde Bochum-Herne-Hattingen laden zur Erinnerung an die Geschehnisse der Reichspogromnacht am 9. November 1938 die Hattinger Stadtgesellschaft um17 Uhr vor das Hattinger Rathaus ein. Mit Lichtern der Erinnerung gehen die Teilnehmenden gemeinsam von dort durch die Fußgängerzone zum Synagogenplatz, um der Opfer der Shoah zu gedenken.
Vor der Veranstaltung kann ab 16.30 Uhr noch die Ausstellung „Hattingen im Trümmerschutt ist eine staubgraue Wüste.“ im Rathaus betrachtet werden, die anlässlich des Kriegsendes vor 80 Jahren kuratiert wurde.

17 Uhr, Hattinger Rathaus, Rathausplatz 1
Veranstaltende: Stadt Hattingen, Jugendforum Hattingen sowie die Jüdische Gemeinde Bochum, Herne, Hattingen


Montag, 10. November

Jüdische Nachbarn
Eine Ausstellung über jüdischen Lebens in unserer Region zu Beginn des 20. Jahrhunderts
Die Ausstellung ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit des Geschichtsortes Humberghaus in Hamminkeln-Dingden und des Netzwerkes Erziehung nach Auschwitz und gibt Einblicke in die Vielfalt jüdischen Lebens vor der NS-Herrschaft in dem Gebiet des heutigen Nordrhein-Westfalens.
In 19 exemplarisch ausgewählten Lebensgeschichten – darunter auch die der Hattinger Silberschmiedin Emmy Roth – erfahren die Besucher*innen über das Facettenreichtum jüdischen Lebens einst. Ein Rundgang durch die Ausstellung verdeutlicht, dass die vorgestellten Personen vor der Stigmatisierung und Verfolgung durch Hitlers Terrorregime „normale“ Personen des öffentlichen Lebens waren – Menschen, wie DU und ich.

Die Ausstellung wird als Wanderausstellung vom 10.11. bis 21.11.2025 an verschiedenen Orten in Hattingen zu sehen sein. Los geht es am 10.11.2025 im Foyer der Realschule Grünstraße (27 bis 29). Weitere Termine entnehmen Sie bitte der aktuellen Tagespresse oder der städtischen Internetseite www.hattingen.de.



„Der Balkon“ – Dokumentarfilm über die Vernichtung des griechischen Dorfes Lyngiades im Oktober 1943 durch deutsche Gebirgsjäger
Einführung und Nachbereitung durch Dr. Stephan Stracke
Moderation: Dr. Wilfried Korngiebel

80 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges und der Befreiung Europas vom Hitlerfaschismus leben nur noch sehr wenige Zeitzeugen, die von Terror und alltäglicher Gewalterfahrung, aber auch von Hilfeleistung und Widerstand berichten können. Ein bewusstes geschichtliches Erinnern ist allerdings unabdingbar, wenn das in unseren Tagen viel gehörte „Nie wieder!“ seinen Sinn behalten und demokratische Errungenschaften gegen neue Bedrohungen verteidigt werden sollen.
Ganz in diesem Sinne hat Chrysanthos Konstantinidis 2018/19 seinen 43-minütigen Dokumentarfilm „To Balkoni“ („Der Balkon“) realisiert. Er erinnert an die willkürliche Vernichtung des nordgriechischen Dorfes Lyngiades und seiner Bewohner am 3. Oktober 1943 durch eine Gebirgsjägereinheit der Deutschen Wehrmacht. Durch Interviews mit den letzten Überlebenden und mittels Archivrecherchen des Bremer Historikers Prof. Christoph Schminck-Gustavus gelingt dem Regisseur eine bewegende Rekonstruktion der fast vergessenen Ereignisse.
Dr. Stephan Stracke, Historiker aus Wuppertal, hat bei dieser filmischen Dokumentation mitgewirkt. Er wird uns knapp in die Kontexte und Hintergründe des NS-Terrors in Griechenland einführen und nach der Vorführung in einer Diskussionsrunde für Fragen zur Verfügung stehen.

18.30 Uhr, Zentrum für Bürgerschaftliches Engagement – Holschentor, Talstr. 8
Veranstaltende: Buntes Hattingen gegen Rechts, Hattingen für Vielfalt und Demokratie und Partnerschaft für Demokratie Hattingen


Dienstag, 11. November

ÜBERdasLEBEN – oder meine Geburtstage mit dem Führer
Ein Jugendtheaterstück der Theatergruppe Theaterspiel über Alltagswiderstand, Gräuel der NS-Zeit und dem Wunsch zu latschen statt zu marschieren.

Bei Hitlers Machtübernahme 1933 ist Anni 9 Jahre. Sie, ihre Eltern und ihre Freunde
geraten mehr und mehr in den Strudel der historischen Ereignisse. Einige von ihnen
werden glühende Anhänger der NS-Diktatur und marschieren mit, andere versuchen,
sich der alles beherrschenden Ideologie zu verweigern oder dem Terror zu entfliehen.
Anni schließt sich einer Gruppe von Jugendlichen an, die auf den Drill der Hitlerjugend
keine Lust hat. Anfangs noch in Auflehnung gegen die Gleichmacherei, tritt die
Gruppe mehr und mehr in den aktiven Widerstand. Als Anni jedoch gefangen
genommen wird, entwickelt sich ihr Kampf um ein gerechtes Leben zu einem Kampf
ums Überleben. Auf Grundlage von Zeitzeugenberichten erzählt ÜBERdasLEBEN oder
meine Geburtstage mit dem Führer vom Unrechtssystem des NS-Staates. Gegen
Gleichschaltung, Unfreiheit und Ungerechtigkeit gab es Widerstand in
unterschiedlichsten Formen. Ein Thema damals, so aktuell wie heute – ein Thema, das
gerade Jugendliche bewegt, die Orientierung im Mainstream suchen.
Mit Live-Musik, Schauspiel und Tanz taucht das Stück ein in diese bewegende Zeit,
erzählt von Schicksalen, Freundschaft und Feindschaft und verdeutlicht, dass es
nötig ist, jeden Tag für Demokratie und Menschlichkeit einzutreten – auch heute noch.

Geschlossene Vorstellung in der Realschule Grünstraße
Veranstaltende: Realschule Grünstraße in Kooperation mit der Partnerschaft für Demokratie Hattingen


Ein Davidsstern in der St.-Georgs-Kirche

Am Altar in der St.-Georgs-Kirche prangt markant ein Davidsstern. Zu sehen ist er auf dem Altargemälde. Es zeigt jüdische Gelehrte in der Diskussion mit dem zwölfjährigen Jesus im Tempel – eine biblische Szene, die im Lukas-Evangelium geschildert wird. Im Dialog gehen Dr. Michael Rosenkranz, Beauftragter für interreligiösen Dialog der jüdischen Gemeinde Bochum-Herne-Hattingen, und Hansjörg Federmann, Pfarrer an der St.-Georgs-Kirche, gemeinsam mit den Gästen der vielschichtigen Botschaft des Bildes (im Original von 1880) und der dargestellten Szene nach. Musikalische Begleitung: María Cristina Witte.
18 Uhr, St.-Georgs-Kirche, Kirchplatz 19
Veranstaltende: Ev. Kirchengemeinde St. Georg in Kooperation mit der Jüdischen Gemeinde Bochum- Herne-Hattingen



Mittwoch, 12. November

Die Kindertransporte 1938/39 nach Großbritannien
Ein Vortrag von Dr. Maria Jäger, Sozialwissenschaftlerin an der Ruhr Universität Bochum und Stadtarchivar Thomas Weiß

1938/39: Zwischen den Novemberpogromen und dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs werden etwa 10.000 jüdische Kinder zwischen drei und 17 Jahren mithilfe der sogenannten „Kindertransporte“ nach Großbritannien gebracht, um sie vor dem antisemitischen Terror in „Nazi-Deutschland“ zu retten. Darunter auch der 13-jährige Hans-Joachim Markes und seine jüngere Schwester Brigitte aus der Bahnhofstraße in Hattingen. Die Kinder müssen ohne ihre Familien nach Großbritannien reisen, wo sie in Heimen oder Pflegefamilien unterkommen. Wie erlebten Hans-Joachim und Brigitte diesen „Transport“, die Ausgrenzungserfahrungen zuvor, die Pflegefamilien danach? Mit welchen Gefühlen erinnern sie sich als einzige Überlebende ihrer Familie an die ganz persönliche „Fluchtgeschichte“? Von Forschung und Öffentlichkeit werden ihre Erlebnisse und die der vielen anderen Kinder Jahrzehnte lang ignoriert.

Der Vortrag bricht mit der verbreiteten Darstellung dieser Kinder als die „glücklich Geretteten“ und beleuchtet die Komplexität ihrer Erlebnisse im Detail. Es wird außerdem der Frage nachgegangen, welche Wege die damaligen Kinder heute finden, im autobiographischen Erzählen ihre weit vergangenen und doch bis heute fortwährenden Erlebnisse zu Be- und Verarbeiten. Wie handeln sie erzählerisch die Ambivalenzen zwischen Lebensrettung und potenzieller Traumatisierung aus? Was können wir anhand ihrer Geschichten, auch angesichts der vielfältigen Fluchtgeschichten heute, über die Folgen von sequenziellem und sozial zugefügtem Leid lernen?

Maria Jäger ist Sozialwissenschaftlerin und promovierte an der Fakultät für Sozialwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum zu den Kindertransporten.

18.30 Uhr, Großer Sitzungssaal im Hattinger Rathaus, Rathausplatz 1
Veranstaltende: Internationales Frauencafé und Stadtarchiv Hattingen in Kooperation mit der Partnerschaft für Demokratie Hattingen


Donnerstag, 13. November

Demokratie-Fitness-Training
Ein interaktives Demokratie-Vermittlungskonzept der vhs Hattingen

Kann man Demokratie trainieren? Unbedingt, finden wir! Die Demokratie-Fitness-Methode wurde 2017 in Dänemark entwickelt mit dem Ziel, die Wichtigkeit von Demokratie als ein alltägliches Miteinander erlebbar zu machen. Durch gezielte Übungen kann Demokratie von allen Menschen gelebt und geübt werden – und dieses Üben kann nicht nur herausfordernd, sondern vor allem lehrreich sein und gleichzeitig Spaß bereiten. Mittlerweile wird in vielen Ländern und mehreren Kontinenten das Lerndesign mit Freude trainiert. Seit 2025 werden auch in Deutschland regelmäßig Demokratie-Fitness Trainings durch beispielsweise die Heinrich-Böll-Stiftung, dem Verein Mehr Demokratie e. V. und in Hattingen über die vhs durch Jens Feddersen angeboten. Da diese Trainingsangebote vor Ort vom Land NRW, im Rahmen der Regionalen Bildungsentwicklung gefördert werden, ist die Teilnahme an allen Trainings kostenfrei. Weitere Infos zu den Demokratie-Fitness-Trainings finden Sie unter www.vhs.hattingen.de.

17.30 bis 19.30 Uhr, Veranstaltungsraum im Stadtmuseum, Marktplatz 1-3
Veranstaltende: vhs HattingenAnmeldungen für (25H1752E) unter: demokratie-fitness@hattingen.de oder telefonisch bei der vhs Hattingen unter 02324-204-3511,3512 oder 3513



Freitag, 14. November

Voll ungerecht! – Demokratiegeschichten von Ali und Anton
Ein Lesung vom Buchautor Ahmet Özdemir und der
Ersten Beigeordneten der Stadt Christine Freynik

Demokratie ist viel mehr als nur ein Wort – es ist ein wertvolles Konzept, das uns die Möglichkeit gibt, gemeinsam über wichtige Angelegenheiten zu entscheiden, Rücksicht aufeinander zu nehmen und eine Gesellschaft zu gestalten, in der jeder Mensch eine Stimme hat. Dieses Buch möchte Kindern altersgemäß erklären, was Demokratie bedeutet und wie sie funktioniert. Denn Demokratie beginnt schon bei uns zu Hause, in der Schule und im Freundeskreis. Jede und jeder kann etwas dazu beitragen, dass unsere Welt ein bisschen fairer, offener und respektvoller wird.

Geschlossene Lesung in der Weiltor-Grundschule St. Franziskus
Veranstaltende: Weiltor-Grundschule St. Franziskus in Kooperation mit der Partnerschaft für Demokratie Hattingen







Samstag, 15. November

„Die Rolle der Henrichshütte im Nationalsozialismus“

Ab 1940 waren auf der Henrichshütte in Hattingen Kriegsgefangene, Fremd- und Zwangsarbeitende eingesetzt. In einem Rundgang über das Gelände steht die besondere Rolle der Henrichshütte als Rüstungsbetrieb mit seinen dort arbeitenden Menschen während der Zeit des Nationalsozialismus im Mittelpunkt.
Kostenfreies offenes Angebot für alle Interessierten (max. 25 Teilnehmer), mit Anmeldung bei Sascha Eversmann (Tel.: 02324 / 9247 – 150, sascha.eversmann@lwl.org)

15 Uhr, Treffpunkt im Foyer des LWL Industriemuseums, Werksstraße 25
Veranstaltende: LWL Industriemuseum Henrichshütte Hattingen
Anmeldung: sascha.eversmann@lwl.org oder telefonisch unter 02324-9247-150



Sonntag, 16. November

Friedensgottesdienst zum Volkstrauertag
Pfarrer Oliver Pütz von den evangelischen Gemeinden und Pfarrer Andreas Lamm von den katholischen Gemeinden Hattingens laden anlässlich des Volkstrauertages zu einem ökumenischen Gottesdienst in die St. Georgs Kirche ein. Gemeinsam erinnern die Christlichen Gemeinden an die Opfer weltweiter Kriege und beten für den Frieden in der Welt. Im Anschluss findet die zentrale Gedenkfeier der Kommune im Schulenberger Wald statt.

10 Uhr St.-Georgs-Kirche, Kirchplatz 19
Veranstaltende: Die Evangelischen und Katholischen Kirchengemeinden Hattingens

Zentrale Gedenkveranstaltung zum Volkstrauertag im Schulenberger Wald
musikalische Begleitung durch Berit Wegner, Querflöte

Die zentrale Gedenkveranstaltung anlässlich des Volkstrauertages findet unter Beteiligung des VDK Hattingen, der Ehrenabteilung der Hattinger Feuerwehr, dem Löschzug der Feuerwehr-Mitte, Vertreter*innen der Katholischen und Evangelischen Kirche und der Stadt Hattingen statt. Die musikalische Begleitung erfolgt durch Berit Wegner . „Wir laden Sie ein, im Rahmen der Veranstaltung an die Opfer weltweiter Kriege zu erinnern und durch Ihre Teilnahme ein Zeichen für den Frieden zu setzen.“

ca. 11.30 Uhr, Ehrenmal im Schulenberger Wald
Veranstaltende: Stadt Hattingen und VDK Hattingen in Kooperation mit der Partnerschaft für Demokratie Hattingen



Alternativer Stadtrundgang – Verfolgung und Widerstand in Hattingen 1933-1945
Dr. Wilfried Korngiebel und Thomas Birg

Dr. Wilfried Korngiebel und Thomas Birg beleuchten im Rahmen eines Stadtrundgangs die Zeit des Nationalsozialismus in Hattingen. Anhand von Zeitdokumenten zeigen die Referenten an unterschiedlichen Orten im Innenstadtgebiet wie sich alltäglicher Rassismus und Faschismus bereits in den 1920er Jahren in Hattingen entwickelten. Bei diesem spannenden Rundgang lernen die Teilnehmenden aber auch engagierte Hattinger*innen kennen, die sich mutig dem Aufstieg des Naziregimes entgegenstellten.

15 Uhr, Treffpunkt vor dem Hattinger Rathaus, Rathausplatz 1Veranstaltende: Buntes Hattingen gegen Rechts und Hattingen für Vielfalt und Demokratie
Interreligiöses Friedensgebet der Hattinger Religionsgemeinschaften



Die Glaubensgemeinschaften des Interreligiösen Gesprächskreises Hattingen laden wieder zum Abschluss der Gedenk- und Aktionswoche zu einem gemeinsamen interreligiösen Friedensgebet ein. Diese schöne friedliche Tradition findet in angespannten Zeiten immer größeren Zuspruch. Christen, Juden, Muslime, Bahai, Hindus und Buddhisten werben gemeinsam für den Zusammenhalt in Hattingen und senden ein starkes Friedenssignal auch über Hattingens Stadtgrenzen hinaus – wie immer sind auch nichtgläubige Menschen zu dieser Zusammenkunft herzlich eingeladen.

18 Uhr, St.-Georgs-Kirche, Kirchplatz 19
Veranstaltende: Interreligiöser Gesprächskreis Hattingen