Gelungenes Konzert der Gruppe „Odessa Projekt“ im Hattinger Stadtmuseum

Anlässlich des bundesweiten Holocaust-Gedenktages am 17. Januar 2024 veranstaltete der Förderverein der Volkshochschule im Stadtmuseum Hattingen ein Konzert mit der Musikgruppe „Odessa Projekt“. Gedacht werden sollte den verfolgten und ermordeten Menschen und ihren reichhaltigen Kulturen, die die Nationalsozialisten in ihrem Rassenwahn versuchten auszulöschen. Den historischen Nazis und heutigen Rassisten in ihrem aktuellen Vertreibungsphantasien zum Trotz fand das Konzert in jiddischer und mazedonischer Sprache, sowie Romani statt und präsentierte so die Menschen und Kulturen, die zu Deutschland gehörten und gehören.

Fast 100 Gäste waren an diesem Abend in Blankenstein erschienen, um den reichhaltigen Musikrepertoire der Band zu lauschen. Der Veranstaltungsraum des Stadtmuseums Hattingen war bis auf den letzten Platz belegt.


Pünktlich begann die fünfköpfige Band (https://odessa-projekt.de), die sich nach der ukrainischen Hafenstadt Odessa, einem Schmelztiegel der unterschiedlichsten (Musik-)Kulturen Osteuropas benannt hat. An diesem Abend bot sie eine musikalische Reise quer durch Ost-Europa, von Mazedonien bis zum Schwarzen Meer, vom russischen Shtetl zum jiddischen Theater am Broadway und zurück nach Odessa. Stefanie Hölzle, Sabine Schmelzer, Daniel Marsch, Joachim Heinemann und Susanne Heinemann, alle aus Nordrhein-Westfalen, spielten die unterschiedlichsten Feier-, Familien- und Liebeslieder der Roma und JüdInnen aus Osteuropa. Dabei erzählten sie zwischen den Liedern immer wieder etwas zum Inhalt der Lieder und schilderten deren Entstehungsgeschichte. Bezeichnend war, dass es Lieder gibt deren Herkunft unklar ist, aber die in jedem Land populär sind. So wie z.B. das Lied „Üsküdar’a Gider İken“ (https://www.youtube.com/watch?v=Ddz3uX4GFj4) . Es wird überall auf dem Balkan mit anderen Texten gesungen und als ureigenes Kulturgut der jeweiligen Region angesehen. Die musikalische Entdeckungsreise zog zum Schluss auch Jüdische Musical-Lieder der frühen 30ziger Jahre ein, die später in den USA durch die Andrew Sisters populär wurden wie z.B. „Bei Mir Bistu Schoen” (https://www.youtube.com/watch?v=fToURcwxDXE).


Die Band musste mehrere Zugaben geben und wurde damit verabschiedet, dass immer noch eine beträchtliche Anzahl von BesucherInnen minutenlang den Refrain des letzten Liedes sangen. Ein schöner und bewegender Moment der Freude und des Zusammenhalts. Die Bandmitglieder waren sichtlich gerührt. Ein schöner Abend.

 

 

Finanziell wurde das Konzert von der Partnerschaft für Demokratie -Hattingen unterstützt.