Hattingen hat Haltung – 2022

 

Vom 5 bis 13. November 2022 fand in Hattingen wieder die Gedenk-und Aktionswoche für Toleranz und Demokratie gegen das Vergessen statt.

 

Aus dem Programm:

  1. November
    Alternativer Stadtrundgang – Hattingen im Nationalsozialismus

Das Aktionsbündnis Buntes Hattingen gegen Rechts lud zu einer anschaulichen Spurensuche der „braunen“ Vergangenheit Hattingens ein. Anhand von Zeitdokumenten zeigten die Initiatoren an unterschiedlichen Orten wie sich alltäglicher Rassismus und Faschismus bereits in den 1920er Jahren in Hattingen entwickelte und wie Teile der Hattinger Stadtgesellschaft zu Wegbereitenden des Nationalsozialismus wurden.

Beispielhaft wurden auch engagierte Hattinger*innen vorgestellt und gewürdigt, die sich mutig dem Aufstieg des Naziregimes entgegenstellten.

 

  1. November
    Neun Tage in Haifa – Bilder und Texte über eine Pilgerreise zu den Heiligen Städten der Bahá’i

Pilgerreisen sind in jeder Religion unterschiedlich. Nicht nur, dass unterschiedliche Städte und Orte das Ziel sind, auch die Abläufe vor Ort sind sehr verschieden. Für die Bahá’i, die Mitglieder der jüngsten Weltreligion, sind die Städte Haifa und Akká in Israel Pilgerziele.
Heike Bellenberg-Dameshghi zeigte bei ihrem Vortrag diese besondere Reise abseits der üblichen touristischen Ziele mit Bildern und machte sie mit Erzählungen erlebbar. Sie gab einen ersten Einblick in die Geschichte der Bahá’i – Religion.
Veranstaltende: Förderverein der vhs Hattingen

 

  1. November

Zwangsarbeit auf der Henrichshütte

Ab 1940 waren auf der Henrichshütte in Hattingen Kriegsgefangene, Zwangs und Fremdarbeitende in
der Produktion eingesetzt. In diesem besonderen Rundgang über das Gelände des heutigen LWL-Industriemuseums Henrichshütte Hattingen stand die besondere Rolle der Henrichshütte als Rüstungsbetrieb mit seinen dort arbeitenden Menschen während der Zeit des Nationalsozialismus im Mittelpunkt.
Veranstaltende: LWL Industriemuseum

 

  1. November

Lesung und Diskussion mit dem Autor Tim Pröse

Ein Stalingrad-Überlebender erzählt von Krieg, Widerstand – und dem Wunder, 100 Jahre zu leben. „…und nie kann ich vergessen“ (Hans-Erdmann Schönbeck). Eine gesellschaftspolitische Lesung und Diskussion mit dem Autor Tim Pröse.

Veranstaltende: Ein Kick für Hattingen

  1. November
    Zwangsarbeit auf der Henrichshütte

Ab 1940 waren auf der Henrichshütte in Hattingen Kriegsgefangene, Zwangs und Fremdarbeitende in der Produktion eingesetzt. In diesem besonderen Rundgang über das Gelände des heutigen LWL-Industriemuseums Henrichshütte Hattingen stand die besondere Rolle der Henrichshütte als Rüstungsbetrieb mit seinen dort arbeitenden Menschen während der Zeit des Nationalsozialismus im Mittelpunkt.

Veranstaltende: LWL Industriemuseum

 

  1. November

Was glaubst Du denn? 2.0

Bei dem Gesprächsabend Was glaubst Du denn? 2.0 – Lebensziele der Lebenshilfe Hattingen und der Integrationsagentur Hattingen erläuterte die Religionswissenschaftlerin Jennifer Jung die Sichtweisen verschiedener Religionen mit Blick auf ein friedliches gesellschaftliches Miteinander. Im gemeinsamen Gespräch setzten sich die Teilnehmenden in diesem Zusammenhang mit den eigenen Lebenszielen und Lebensentwürfen auseinander.

Veranstaltende: Lebenshilfe Hattingen und Integrationsagentur der Jüdischen Gemeinde Bochum, Herne, Hattingen

 

  1. November

Stolpersteinputzaktion `22

Mit dieser traditionellen Aktion zum Holocaustgedenktag machten die Schülerinnen und Schüler aller weiterführenden Schulen Hattingens gemeinsam auf den Sinn von Stolpersteinen aufmerksam. In Kurzbiographien gedachten Sie der Opfer, erinnerten an ein dunkles Kapitel der Hattinger Geschichte und setzten so ein Zeichen gegen Hass und Hetze, für ein friedliches Miteinander.

Um 9.30 Uhr starteten die Schüler*innen auf dem Marktplatz in Blankenstein, um die Stolpersteine in Blankenstein und Welper zu putzen. Die Aktion wurde mit der Führung „Spuren der NS-Herrschaft in Blankenstein/Welper“ des Stadtarchivars verknüpft. Um 12 Uhr wurde die Aktion vor dem Bügeleisenhaus, Haldenplatz 1 fortgeführt.
Veranstaltende: Hattinger Schulen, Stadtarchiv Hattingen

 

  1. November

Lichter der Erinnerung

Die Stadt Hattingen, das Jugendparlament, sowie die Jüdische Gemeinde luden zur Erinnerung an die Geschehnisse der Reichspogromnacht am 9. November 1938 die Hattinger Stadtgesellschaft zum gemeinsamen Gedenken ein. Treffpunkt war um 17 Uhr vor dem Rathaus, um gemeinsam mit Lichtern der Erinnerung durch die Fußgängerzone zum Synagogenplatz zu gehen. Dort erfolgte die Kranzniederlegung für die Hattinger Opfer der Reichspogromnacht. Berit Wegner von der Gesamtschule Hattingen begleitete die Veranstaltung musikalisch.

Veranstaltende: Stadt Hattingen, Jugendparlament Hattingen sowie die Jüdische Gemeinde Bochum, Herne, Hattingen.

 

  1. November

Stadtführung „Die Cahns. – Eine jüdische Familie in Hattingen“

Das Schicksal der jüdischen Familie Cahn bildete den Faden, dem diese zeitgeschichtliche Stadtführung folgte. Um 1870 kam Norbert Cahn in die Stadt und heiratete Amalie, die Tochter des Metzgers Salomon Schmidt. Ihr Sohn Carl führte den Familienbetrieb in der Hattinger Altstadt weiter, bis das Geschäft 1938 arisiert wurde. Carl Cahn und seine Frau Amalie, sowie seine Schwestern Bertha, Rosalie und Selma und deren Ehemänner wurden in Zamo[´, Auschwitz, Sobibor und Riga von den Nationalsozialisten ermordet.

Veranstaltende: Hattingen zu Fuß

 

  1. November

Lesung der Journalistin und Buchautorin Randi Crott: „Erzähl es niemanden“

Lesung der Journalistin und Buchautorin Randi Crott über ihre Familiengeschichte. Mit großer Leidenschaft rekonstruierte die Autorin den Lebensweg ihrer Eltern. Er reicht von der Verfolgung der Juden in Deutschland, über die deutsche Besatzung in Norwegen, bis hin zu den Problemen der Vergangenheitsbewältigung nach dem Krieg.

Veranstaltende: Freundeskreis der Stadtbibliothek

 

  1. November

Demokratiekonferenz – Hattingen hat DemokratInnen

Bei der Demokratiekonferenz 2022 in Hattingen sollten exemplarisch Formen politischer Partizipationsmöglichkeiten, jenseits von Parteipolitik, näher beleuchtet werden. Der Hattinger Politikwissenschaftler und ehemalige Landtagsabgeordnete, Prof. Dr. Rainer Bovermann, der an der Ruhruniversität Bochum lehrt, führte in seinem Impulsvortrag kurz in die Thematik ein, bevor das Plenum unterschiedliche Partizipationsfelder in Kleingruppen näher kennen lernte.

Bei einem lockeren kulinarischen Abschluss gab es wie immer die Möglichkeit, sich über die Projekte der Hattinger Partnerschaft für Demokratie zu informieren und sich mit anderen Teilnehmenden zu vernetzen.

Veranstaltende: Partnerschaft für Demokratie Hattingen

 

  1. November

Alternativer Stadtrundgang – Hattingen im Nationalsozialismus

Das Aktionsbündnis Buntes Hattingen gegen Rechts lud zu einer anschaulichen Spurensuche der „braunen“ Vergangenheit Hattingens ein. Anhand von Zeitdokumenten zeigten die Initiatoren an unterschiedlichen Orten wie sich alltäglicher Rassismus und Faschismus bereits in den 1920er Jahren in Hattingen entwickelte und wie Teile der Hattinger Stadtgesellschaft zu Wegbereitenden des Nationalsozialismus wurden.

Beispielhaft wurden auch engagierte Hattinger*innen vorgestellt und gewürdigt, die sich mutig dem Aufstieg des Naziregimes entgegenstellten.

 

  1. November

Gottesdienst zum Volkstrauertag

Gemeinsamer Gottesdienst der Evangelischen und Katholischen Kirchengemeinden Hattingens zum Gedenken an die Opfer weltweiter Kriege anlässlich des Volkstrauertages. Die ukrainischen Musikerinnen Svitlana Nowak und Elizaveta Radchenko sendeten eine musikalische Friedensbotschaft.

Veranstaltende: Evangelische Kirchengemeinde Niederwenigern und Katholische Kirchengemeinde Peter und Paul.

 

  1. November

Zentrale Gedenkveranstaltung zum Volkstrauertag im Schulenberger Wald.

Die zentrale Gedenkveranstaltung anlässlich des Volkstrauertages fand unter Beteiligung des VDK Hattingen, der Ehrenabteilung der Hattinger Feuerwehr, dem Löschzug der Feuerwehr Mitte und der Stadt Hattingen statt. Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Hattingen, sowie der Männerchor der Hattinger Sängervereinigung begleiteten die Veranstaltung musikalisch.

Veranstaltende: Stadt Hattingen in Kooperation mit dem VDK Hattingen

 

Hattinger*innen mit Haltung

Im Anschluss an die Gedenkfeier luden Lars Friedrich von „Hattingen zu Fuß“, sowie Benedikt und Thomas Weiß vom Stadtarchiv Hattingen zur inzwischen schon traditionellen historischen Stadtführung am Volkstrauertag ein. Eine unterhaltsame Zeitreise mit bekannten und unbekannten Hattinger Persönlichkeiten.

 

  1. November

Interreligiöses Friedensgebet mit fünf Religionsgemeinschaften

Zum Ausklang der Veranstaltungswoche Hattingen hat Haltung luden die fünf Glaubensgemeinschaften des Interreligiösen Gesprächskreises Hattingen zum gemeinsamen Friedensgebet ein.

Veranstaltende: Interreligiöser Gesprächskreis Hattingen

 

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Stolpersteine für Hattingen 2022

„Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist.“

Im Jahre 2005 fand die erste viel beachtete Verlegung von Stolpersteinen zur Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus in Hattingen statt. Der Künstler Gunter Demnig verlegte seitdem unter großer Beteiligung der Bürgerschaft insgesamt 19 Stolpersteine. Inzwischen haben sich die Stolpersteine zu einem bedeutenden Bestandteil der Erinnerungskultur in Hattingen entwickelt, der von einer breiten Öffentlichkeit unterstützt und getragen wird.

Im Dezember 2022 kam Gunter Demnig erneut nach Hattingen, um weitere sechs Stolpersteine zur Erinnerung an Opfer des Nationalsozialismus zu verlegen.

 

  1. November

Einführung zur Stolpersteinverlegung durch Stadtarchivar Thomas Weiß

Gemeinsam mit den Stolpersteinpat*innen informierte der Stadtarchivar Thomas Weiß im Rahmen einer einführenden Gedenkstunde im Hattinger Rathaus vorab über die Geschichten und Schicksale hinter den diesjährigen „Stolpersteinen für Hattingen“. Sechs erschütternde Lebens- und Leidenswege.

Veranstaltende: Stadtarchiv Hattingen, PfD Hattingen

 

  1. Dezember

Verlegung von Stolpersteinen durch den Künstler Gunter Demnig.

Am 2. Dezember 2022 wurden sechs Stolpersteine zur Erinnerung an Amalie und Karl Cahn, Wilhelm Freisewinkel, Nikolaus Groß, Hubert Lubberich und Friederike Stang verlegt.