Fachveranstaltung zur weiblichen Genitalverstümmelung

 

 

Am 1. September 2022 lud die Frauenberatung Gesine zu einer Fachtagung mit dem Gynäkologen Dr. med. Christoph Zerm in das Stadtmuseum Blankenstein. Thema der Tagung war die Grausamkeit und Menschenrechtsverletzung der weiblichen Genitalverstümmelung. Die Tagung stand unter dem Motto „Hilfen zum Verständnis und Überwinden von FGM/C“.

 

Die Menschenrechtsverletzung der weiblichen Genitalverstümmelung (Female Genital Mutilation/Cutting) ist nach wie vor weit verbreitet: Weltweit sind es laut WHO über 200 Millionen Frauen, deren Genitale verstümmelt wurden, jährlich kommen der Schätzung nach ca. 3-4 Millionen Mädchen hinzu. Laut Hochrechnungen leben auch in der BRD inzwischen mehr als 70.000 betroffene Frauen, die Dunkelziffer gefährdeter Mädchen wird auf 20.000 geschätzt. Auf Grund dessen benötigen Fachkräfte, aber auch Ehrenamtliche, die mit geflüchteten Frauen und Mädchen arbeiten, differenzierte Informationen, um betroffenen Frauen respektvoll und einfühlsam zu begegnen und im Bedarfsfall angemessene Betreuung und Hilfestellung zu leisten.

Im ersten Teil der Fachtagung wurden daher Informationen zu u.a. Herkunftsländern, historisch-religiöse Hintergründen, kulturelle Verwurzelung, medizinische Folgeschäden und Auswirkungen auf Betroffene vermittelt. Des Weiteren wurde zu der Notwendigkeit der verständlichen und präzisen Information der zu uns Kommenden über die unverzichtbaren grundgesetzlichen und menschenrechtlichen Grundlagen unserer Gesellschaft in Deutschland referiert.

Im zweiten Teil der Tagung wurde auf die konkreten Fragestellungen und Arbeitskontexte der Teilnehmenden eingegangen, so dass die Anwendbarkeit und der Praxisbezug gewährleistet wurde.

Hier findet man weitere Informationen von Gesine zu weiblicher Genitalverstümmelung: https://www.gesine-intervention.de/?s=Genitalverst%C3%BCmmelung